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Zu kurz gedacht

Ich frage mich wirklich: Können unsere Stadtväter, gewählten Vertreter im Stadt-/Land- und Bundestag und bestellte Angestellte in Verwaltung nicht ganzheitlich denken?

Feststellung
Wir haben – vollkommen egal in welcher Stadt, in welchem Landkreis – zu wenige Betreuungsplätze für Kinder. Leipzig deckt 65 Prozent ab, Markkleeberg spricht von 58 Prozent. Und der Rest?

Ökonomische Notwendigkeit
Gleichzeitig stellt die Wirtschaft und nebst die entsprechenden Wirtschaftsministerien fest: Frauen sind eine ökonomische Notwendigkeit, besonders vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels. Wahnsinn. Ich bin eine Frau, also eine ökonomische Notwendigkeit. Dann bin ich ja eine Variable in der ganzheitlichen Arbeitsfunktion. Eine zusätzliche Variable ist aber auch der Betreuungsplatz des Kindes. Die ist aber, schwarz gesehen, konstant. Denn den gibts nicht.

2013 – die Erlösung
Ja, die Erlösung. Ab 2013 hat jedes einjährige Kind einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Das ist doch toll, würden die einen wohl meinen. Die anderen verstehen jedoch schnell, woher sollen denn die vielen Plätze dann herkommen? Gewiss wird die Nachfrage sich ein wenig minimieren im Vergleich zu heute und z.T. sollen noch Plätze aktiv geschaffen werden, erste Bebauungspläne stehen schon, aber ausreichen werden die dennoch nicht. Da ist es doch super, wenn dann wieder das Bundesminsterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kommt und na klar, eine Frauenquote in den Unternehmen fordert und vielleicht sogar das gesetzlich bestimmen will.

Frauenquote
Der Ansatz, der hier dahinter steht, ist an sich ja nicht schlecht – aber dann doch wieder zu kurz gedacht. Unabhängig davon, dass ich eine gesetzlich vorbestimmte ablehne, frage ich mich doch: und woher kommt der Betreuungsplatz?

Platz da, Arbeiten bis 20 Uhr, was nun?
Und das ist doch dann der Super-Gau. Ich habe einen Platz, muss mein Kind aber spätestens 17 Uhr, wenn ich sogar schon 16 Uhr abholen. Als ökonomische Notwendigkeit kann ich dann doch nicht meinen Beitrag als Vollzeitäquivalent zur Frauenquote meines Arbeitgebers beitragen. Na super. Mein Arbeitgeber bekommt vom Ministerium einen auf den Deckel und die allgemeine Arbeitsgleichung schwindet dahin.

Kinder sind die Zukunft, wir brauchen Kinder.
Und Betreuungsplatz? Gibts nicht. Und das wissen die Städte auch. Aber es fehlt schlichtweg an Geld. Nur sagt das niemand.

Einfach zu kurz gedacht
Frauen sind eine ökonomische Notwendigkeit, sie müssen also arbeiten um den Fachkräftemangel zu nivellieren. Gleichzeitg droht den Unternehmen eine Frauenquote. Und in vielen Familien müssen des Geldes wegen beide Elternteile arbeiten. Und die Kinderbertreuung? Na klar, die Lösung: 2013 der Rechtsanspruch. Aber halt, wo ist das Geld hierfür? Antwort: Die Eltern müssen zusätzlich zahlen. Und wann gehen die arbeiten, spätestens 16 Uhr müssen sie ihr Kind abholen. Aber bei welcher Branche geht das, in der heutigen Dienstleistungs- bzw. Wissensgesellschaft von heute? Lösungen sind vorhanden, wenn man mal ganzheitlich über die Dinge spricht.

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